
Kurkuma-Pflanze: Anbau, Pflege, Ernte und Verwendung
Einführung in die Kurkuma-Pflanze
Was ist Kurkuma?
Die Kurkuma-Pflanze, wissenschaftlich bekannt als Curcuma longa, ist eine tropische Pflanze, die zu den Ingwergewächsen gehört. Sie ist vor allem für ihre auffälligen, leuchtend gelben Wurzeln bekannt, die in der Küche und in der traditionellen Medizin weit verbreitet sind. Die Wurzeln der Kurkuma-Pflanze enthalten Curcumin, einen Wirkstoff, der für die charakteristische Farbe und viele gesundheitliche Vorteile verantwortlich ist. Kurkuma ist also mehr als nur ein Gewürz! Wegen der intensiv gelben Farbe nennt man Kurkuma auch "Gelbwurz".
Herkunft und Geschichte der Kurkuma-Pflanze
Die Kurkuma-Pflanze stammt ursprünglich aus Südostasien und wird seit über 4000 Jahren kultiviert. Sie wird vor allem in Indien angebaut, wo sie als wichtiges Gewürz und Heilmittel verwendet wird. In vielen Kulturen hat Kurkuma einen hohen Stellenwert, nicht nur als Gewürz, sondern auch als heilige Pflanze. Durch den weltweiten Handel hat sie sich inzwischen auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Daher eignet sich Kurkuma leider nicht für den Anbau in Mitteleuropa. Allerdings ist es grundsätzlich möglich, die Pflanze im Topf heranzuziehen.

Eher unscheinbar: Kurkuma Pflanze im Freien (Brasilien)
Wichtige Eigenschaften und Merkmale
Die Kurkuma-Pflanze ist eine mehrjährige Staude, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Ihre Blätter sind groß, länglich und von einer intensiven grünen Farbe. Die Blüten der Kurkuma sind ebenfalls auffällig und können in verschiedenen Farben wie Weiß oder Rosa erscheinen. Kurkuma gedeiht am besten in warmen, feuchten Klimazonen und benötigt gut durchlässigen Boden sowie ausreichend Sonnenlicht, um optimal zu wachsen.
Die Kurkuma-Wurzel ist der wertvollste Teil der Pflanze. Sie hat eine rauhe, gelbbraune Außenhaut und ein tief orangegelbes Inneres. Diese Wurzel kann frisch, getrocknet oder pulverisiert in der Küche verwendet werden. Kurkuma wird nicht nur wegen seines Geschmacks geschätzt, sondern auch wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften (1). In der Naturheilkunde wird Kurkuma zur Unterstützung der Verdauung, bei der Behandlung von Entzündungen und zur Steigerung der Immunität eingesetzt

Kurkuma Wurzel
Kurkuma-Pflanze anbauen
Standortwahl und Bodenanforderungen
Die Kurkuma-Pflanze bevorzugt warme, feuchte Klimazonen und gedeiht am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Wenn Sie Kurkuma pflanzen möchten, sollten Sie einen Standort wählen, der viel indirektes Sonnenlicht bekommt. Direkte Sonneneinstrahlung kann die Blätter der Pflanze verbrennen. Daher ist ein halbschattiger Platz ideal.
Die Bodenanforderungen für die Kurkuma-Pflanze sind ebenfalls wichtig. Der Boden sollte gut durchlässig und reich an organischem Material sein. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (zwischen 6 und 7) ist optimal. Für die Anzucht in Töpfen eignen sich Blumenerde oder eine selbstgemischte Erde aus Kompost, Sand und Torf. Ein guter Wasserabfluss im Topf ist ebenfalls wichtig, um Staunässe zu vermeiden, was zu Wurzelfäule führen könnte.
Schritte zur Pflanzung von Kurkuma
Um Kurkuma-Pflanzen anzubauen, können Sie Kurkuma-Wurzeln verwenden. Kurkuma-Wurzeln findet man z.B. in gut sortierten Bioläden. Suchen Sie nach Kurkuma-Wurzeln, die einigermassen frisch, gesund und frei von Schädlingen sind. Wenn Sie die Pflanze selbst ziehen möchten, können Sie im zeitigen Frühjahr beginnen.
Voraussetzung dafür ist, dass Sie keimfähige Wurzeln haben. Mit verschrumpelten, ausgetrockneten Wurzeln werden Sie vermutlich keinen Erfolg haben. An sich ist die Kurkuma Wurzel sehr robust und keimt von alleine aus, ohne dass sie dafür in die Erde gepflanzt werden muss. Machen Sie also erst mal einen Test: Kaufen Sie einige schöne Wurzeln und lassen Sie sie an einem warmen, schattigen Platz einige Zeit liegen. Das kann je nach Herkunft und Erntezeit der Wurzeln schon einige Zeit dauern und auch mal zwei, drei Monate dauern. Wenn die Kurkum-Wurzel dann Keime bilden, können Sie sich beglückwünschen!
1. Nehmen Sie dann pro keimfähiger Wurzel einen Topf mit guter Erde.
2. Pflanzen Sie die Wurzeln etwa 5 cm tief in die Töpfe und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
3. Halten Sie den Topf feucht, aber nicht nass. Innerhalb von ein paar Wochen sollten die ersten Triebe erscheinen.
Wenn Sie die Kurkuma-Pflanze in der Wohnung oder als Zimmerpflanze pflegen möchten, stellen Sie sicher, dass sie ausreichend Licht bekommt. Kunstlicht kann eine gute Ergänzung sein, wenn natürliches Licht nicht ausreicht. Regelmäßiges Gießen und eine gute Luftzirkulation sind ebenfalls wichtig.
Wenn Ihnen das Ziehen der Pflanze mittels Wurzel zu lange dauert, gibt es auch die Möglichkeit, eine Kurkuma-Pflanze zu kaufen
Häufige Probleme und deren Lösungen beim Anbau
Ein häufiges Problem beim Anbau von Kurkuma ist die unzureichende Bewässerung. Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen, während zu wenig Wasser das Wachstum der Pflanze hemmt. Achten Sie darauf, dass der Boden stets leicht feucht, aber nicht nass ist.
Gelbe Blätter an der Kurkuma-Pflanze sind oft ein Zeichen für Nährstoffmangel oder falsche Lichtverhältnisse. Eine regelmäßige Düngung mit einem ausgewogenen Dünger kann Abhilfe schaffen. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, falls Sie gelbe Blätter bemerken.
Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben können ebenfalls auftreten. Diese können durch regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit Wasser oder einer schwachen Seifenlösung bekämpft werden. In schweren Fällen kann auch ein biologisches Insektizid verwendet werden.
Wenn die Kurkuma-Pflanze verblüht oder insgesamt schwach erscheint, überprüfen Sie den Standort und die Pflegebedingungen. Manchmal kann das Umtopfen in frische Erde helfen, um die Pflanze wieder zu stärken.
Pflege der Kurkuma-Pflanze
Bewässerung und Düngung
Die Kurkuma-Pflanze benötigt eine gleichmäßige Bewässerung, um optimal zu wachsen. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht zu nass sein. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine gute Methode ist es, die Erde regelmäßig zu überprüfen und nur zu gießen, wenn die oberste Schicht trocken ist.
Während der Wachstumsperiode, insbesondere im Frühling und Sommer, sollte die Kurkuma-Pflanze regelmäßig gedüngt werden. Ein ausgewogener Flüssigdünger, der alle zwei bis vier Wochen angewendet wird, unterstützt das gesunde Wachstum der Pflanze. Alternativ können Sie auch organische Düngemittel wie Kompost oder gut zersetzten Stallmist verwenden.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und behandeln
Die Kurkuma-Pflanze kann anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge sein. Blattläuse und Spinnmilben sind häufige Schädlinge, die die Pflanze befallen können. Diese lassen sich oft durch regelmäßiges Absprühen der Pflanze mit Wasser oder eine schwache Seifenlösung bekämpfen. In schwereren Fällen kann ein biologisches Insektizid notwendig sein.
Auch Pilzkrankheiten wie Mehltau können Kurkuma-Pflanzen befallen. Diese äußern sich oft durch weiße, pulverige Flecken auf den Blättern. Bei ersten Anzeichen sollten Sie die betroffenen Blätter entfernen und die Pflanze mit einem biologischen Fungizid behandeln.
Wenn die Kurkuma-Pflanze gelbe Blätter bekommt, kann dies auf Nährstoffmangel oder falsche Lichtverhältnisse hindeuten. Eine regelmäßige Düngung sowie die Anpassung des Standorts können hierbei Abhilfe schaffen. Sollte die Pflanze insgesamt geschwächt erscheinen oder nicht richtig wachsen, überprüfen Sie den Boden und die Pflegebedingungen, um mögliche Fehler zu korrigieren.
Allgemeine Pflegetipps für gesundes Wachstum
Für ein gesundes Wachstum der Kurkuma-Pflanze ist es wichtig, einige grundlegende Pflegetipps zu beachten. Neben der richtigen Bewässerung und Düngung spielt auch der Standort eine bedeutende Rolle. Kurkuma gedeiht am besten an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Wenn Sie Kurkuma in der Wohnung oder als Zimmerpflanze pflegen, kann ein Standort in der Nähe eines Fensters mit indirektem Licht ideal sein.
Regelmäßiges Beschneiden fördert das Wachstum und die Verzweigung der Pflanze. Entfernen Sie abgestorbene oder schwache Pflanzenteile, um die allgemeine Gesundheit der Kurkuma-Pflanze zu verbessern. Auch das Umtopfen in einen größeren Topf kann alle ein bis zwei Jahre notwendig sein, insbesondere wenn die Pflanze sichtbar gewachsen ist.
Während der Wintermonate kann es notwendig sein, die Kurkuma-Pflanze ins Haus zu holen, insbesondere in Regionen mit kaltem Klima. Die Pflanze ist nicht winterhart und kann bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius Schaden nehmen. In dieser Zeit sollten Sie die Bewässerung reduzieren und die Pflanze an einem kühlen, aber frostfreien Standort überwintern.
Ernte, Lagerung und Verwendung von Kurkuma
Idealer Erntezeitpunkt und Erntemethoden
Die Ernte der Kurkuma-Pflanze erfolgt in der Regel nach etwa 8 bis 10 Monaten, wenn die Blätter gelb werden und absterben. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Wurzeln reif und bereit zur Ernte sind. Um die Kurkuma-Wurzeln zu ernten, sollten Sie die Pflanze vorsichtig ausgraben und die Erde von den Wurzeln abschütteln. Dann am besten gleich die einzelnen Wurzeln waschen, aber nicht schälen! Dann gut trocknen lassen.
Die Kurkuma-Wurzeln dann an einem trockenen und kühlen Ort lagern. So sind diese einige Wochen haltbar. Mit der Zeit fangen sie dann an, etwas zu schrumpeln, das ist normal, da die Wurzeln Feuchtigkeit abgeben. Sie können aber ohne Probleme weiter konsumiert werden.
Weitere Möglichkeiten der Lagerung und Konservierung
Um die Kurkuma-Wurzeln zu lagern und ihre Frische zu bewahren, gibt es verschiedene Methoden. Frische Kurkuma kann bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, indem Sie die Wurzeln in ein feuchtes Tuch wickeln und in einem luftdichten Behälter lagern.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Wurzeln einzufrieren. Dazu können Sie die ganzen oder in Stücke geschnittenen Wurzeln in Gefrierbeutel packen und einfrieren. Eingefrorene Kurkuma kann bis zu mehreren Monaten haltbar bleiben. Wenn Sie Kurkuma längerfristig lagern möchten, können Sie die Wurzeln trocknen und pulverisieren. Das getrocknete Kurkuma-Pulver bewahrt seine Qualität am besten, wenn es in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort gelagert wird.
Verwendung von Kurkuma in Küche und Medizin
Kurkuma Gewürz findet vielseitige Anwendung in der Küche und in der traditionellen Medizin. In der Küche wird Kurkuma vor allem wegen seines milden, leicht bitteren Geschmacks und seiner leuchtend gelben Farbe geschätzt. Es ist ein Hauptbestandteil von Curry-Pulver und wird in vielen asiatischen Gerichten verwendet. Ob als frische Wurzel, getrocknetes Pulver oder in Form von Pasten – Kurkuma verleiht Speisen eine besondere Note.
Einige beliebte Kurkuma-Wurzel-Rezepte sind Kurkuma-Latte (Goldene Milch), Kurkuma-Frisch-Tee und verschiedene Currys. Auch in Smoothies oder als Gewürz zum Salatdressing kann Kurkuma frisch verwendet werden. Ein Geheimtipp ist der Kurkuma-Ingwer-Shot. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche machen die Kurkuma-Wurzel zu einem wertvollen Bestandteil von gesunder Ernährung.
Praxistipp:
Da die Kurkuma-Wurzel einen stark gelb färbenden Effekt hat, werden bei der Bearbeitung die Finger und die Fingernägel gelb gefärbt. Auch werden beim Rohessen der Wurzel die Zähne ein wenig gelb. Keine Sorge!! Die Gelbfärbung verschwindet automatisch am nächsten Tag, nachdem man mehrmals die Hände gewaschen hat! Wollen Sie dies vermeiden, sollten Sie bei der Verarbeitung Plastikhandschuhe benutzen. Auch die leichte Färbung der Zähne ist kein Problem, Zähneputzen hilft. Benutzen Sie auch ein älteres Messer zum Schneiden der Wurzeln, da unter Umständen Plastikgriffe der Messer gelb eingefärbt bleiben, und dies in der Regel nicht mehr zu entfernen ist! Sollten einmal irgendwelche Gegenstände oder die Arbeitsplatte eingefärbt werden, versuchen Sie es mit Natrium-Bicarbonat und ein wenig Wasser abzurubbeln.
In der traditionellen Medizin wird Kurkuma für seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt. Es wird zur Unterstützung der Verdauung, zur Linderung von Gelenkschmerzen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Man Kurkuma roh essen oder in Form von Nahrungsergänzungen um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
Wirkungen und gesundheitliche Vorteile
Die gesundheitsfördernden Wirkungen von Kurkuma sind größtenteils auf das in den Wurzeln enthaltene Curcumin zurückzuführen. Curcumin hat starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die helfen können, chronische Entzündungen zu reduzieren (1) und das Risiko für bestimmte Krankheiten, z.B. Diabetes Mellitus, zu verringern (2)
Die regelmäßige Verwendung von Kurkuma kann zur Verbesserung der Verdauung beitragen, da es die Produktion von Gallenflüssigkeit anregt und dadurch die Fettverdauung unterstützt. Zudem wird Kurkuma in der Naturheilkunde zur Linderung von Beschwerden wie Blähungen und Verdauungsstörungen eingesetzt.
Studien haben gezeigt, dass Curcumin möglicherweise auch positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat, indem es hilft, den Cholesterinspiegel zu senken und die Blutgefäße gesund zu halten. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Kurkuma zum Schutz des Gehirns beitragen und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern kann.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass hohe Dosen von Kurkuma oder Curcumin-Supplements Nebenwirkungen haben können und nicht für jeden geeignet sind. Vor der Einnahme von Kurkuma als Heilmittel sollten Sie daher Rücksprache mit einem Arzt oder Fachmann halten.
Quellen: